Die Ausbildung bei PsyDogs

Die Ausbildung zum PsyDogs-Therapiebegleithundeteam richtet sich direkt an Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen und wird als psychologischer / psychotherapeutischer Fortbildungsnachweis im Ausmaß von 142 Einheiten bestätigt.

Psy Dogs versteht sich als Pionier- Ausbildungsverein in Österreich für die spezialisierte Ausbildung von Therapiebegleithundeteams für den gezielten Einsatz in psychotherapeutischen, psychologischen und psychiatrischen Beratungskontexten. Unsere Mission ist es, das therapeutische Potenzial der Mensch-Hund-Beziehung durch ein wissenschaftlich fundiertes, praxisnahes und ethisch verantwortungsvolles Ausbildungsprogramm zu entfalten – um Therapeut:innen mithilfe des Therapiebegleithundes dabei zu unterstützen das Wohlbefinden von Klient:innen zu steigern und deren Leidensdruck zu reduzieren.

Unser zertifiziertes Curriculum richtet sich an Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen und Psycholog*innen (auch in Ausbildung), die ihre Arbeit durch den gezielten Einsatz eines Hundes bereichern möchten.

Die Ausbildung bei PsyDogs umfasst 142 AE  und wird als Fortbildungsnachweis in den Fachbereichen der  Psychologie und Psychotherapie anerkannt. Ziel des Curriculums ist es, wissenschaftlich fundiertes Wissen sowie praxisrelevante Kompetenzen in der hundegestützten Arbeit mit Klient*innen zu vermitteln, zu vertiefen und zu professionalisieren. Gleichzeitig ermöglicht das Curriculum die Ausbildung des eigenen Hundes zum Therapiebegleithund, der dann gezielt in psychotherapeutischen bzw. psychologischen Settings eingesetzt werden kann.

Eine spezielle Ausbildung ausschließlich für Angehörige der psychotherapeutischen, psychologischen und psychiatrischen Berufe ist für uns unverzichtbar, weil nur diese Berufsgruppen die notwendige Fachkompetenz besitzen, um die komplexen emotionalen Prozesse, therapeutischen Dynamiken und ethischen Herausforderungen im therapeutischen Einsatz richtig einzuschätzen und schließt damit eine Lücke in der österreichischen- tiergestützten Arbeit.

Dieses Curriculum gewährleistet auch in rechtlichen Fragestellungen eine verlässliche und fundierte Grundlage für die praktische Arbeit mit dem Hund. Dabei können wir jederzeit auf die Expertise und langjährige Erfahrung des Messerli Instituts zurückgreifen.

Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem ÖBVP, dem Österreichischen Berufsverband für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten – dadurch ist unsere Ausbildung auch als Fortbildungsnachweis anerkannt.

Der Therapiebegleithund ist ein für die psychotherapeutische/psychologische Arbeit und geprüfter Hund, der durch den gezielten Einsatz in der Praxis positive Effekte auf die Klient*in hat.

Einige Vorteile der Hundegestützten Psychotherapie:

  • Emotionale Unterstützung: Therapiebegleithunde können eine beruhigende und unterstützende Präsenz für Klient*innen sein, insbesondere für diejenigen, die unter Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychischen Gesundheitsproblemen leiden. Die bloße Anwesenheit eines freundlichen Hundes kann dazu beitragen, Spannungen abzubauen und eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
  • Vertrauensaufbau: Ein Therapiebegleithund kann helfen, das Vertrauen zwischen Therapeut*in und Klient*in zu stärken. Klient*innen fühlen sich oft wohler und offener, wenn ein Hund anwesend ist, was dazu beitragen kann, die Kommunikation und die therapeutische Beziehung zu verbessern und positive Bindungserfahrungen ermöglicht.
  • Stressreduktion: Das Streicheln oder Spielen mit einem Therapiebegleithund kann Stress abbauen und das Wohlbefinden steigern. Dies kann besonders hilfreich sein, um Spannungen während der Therapiesitzungen zu verringern und den Klient*innen dabei zu helfen, sich zu entspannen und offener über ihre Gefühle zu sprechen.
  • Motivation und Engagement:  Die Möglichkeit, mit einem Therapiebegleithund zu interagieren, kann Patienten motivieren, zur Therapie zu kommen und sich aktiv an den Sitzungen zu beteiligen. Dies ist besonders wichtig für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, sich auf die Therapie einzulassen.
  • Auflockerung der Atmosphäre: Ein Therapiebegleithund kann die Atmosphäre in der Praxis auflockern und eine positive Stimmung schaffen. Dies kann dazu beitragen, schwierige Gespräche angenehmer zu gestalten und die allgemeine Zufriedenheit der Patienten zu steigern.

ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN

  • Psycholog*in, Psychiater*in oder Psychotherapeut*in (auch in Ausbildung unter Supervision)
  • Eigener Hund, der mindestens 12 Monate alt ist, die Prüfung kann erst mit 24 Monaten stattfinden.
  • Qualzuchten sind von der Ausbildung ausgeschlossen
  • Eignungseinschätzung bei PsyDogs: 1 AE mit 2 Trainer*innen (Kosten: € 140,- exkl. MwSt.), Leitfaden und Termin auf Anfrage.

Lehrgangsleiterin

Anne van der Hulst, Msc.

Leitung Psy Dogs

Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie), Facheinschlägige Prüferin für Therapiebegleithundeteams (Messerli Institut), Weiterbildung: Gutachter:innenausbildung (laufend), Brainspotting, Hypnossystemische Beratung und Interventionen, Säuglings-, Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapie, Messerli-geprüftes Therapiebegleithundeteam (mit Hündin „Akela“), Ponymaster, Pferdegestützte Psychotherapie, TAT-Tiertrainerin mit Schwerpunkt „Hund“ und „Pferd“, Übungsleiterin für Voltigieren, Akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen, Diplom-Sozialbetreuerin für Behindertenarbeit.

„Der Reitbauernhof meiner Eltern ermöglichte es mir, mit Tieren verschiedenster Gattungen aufzuwachsen. Bereits früh begann ich pferdebegeisterte Menschen im Reitsport zu unterrichten. Der Schwerpunkt meiner Arbeit stellte stets die Vermittlung der Pferdesprache und der artgerechte Umgang mit  den Tieren dar.

Im Laufe der Zeit durfte ich im Rahmen der tiergestützten Pädagogik Menschen im Einzel- und im Gruppensetting begleiten. Zahlreiche Praktika im In- und Ausland, sowie diverse Ausbildungen ermöglichten es mir, meine Intuition im Umgang mit Tieren auf eine fachlich und wissenschaftlich fundierte Basis zu stellen.

Seit mehreren Jahren arbeite ich zudem psychotherapeutisch mit unterschiedlichen Tierarten, wobei ich einen besonderen Schwerpunkt auf die pferde- und hundegestützte Arbeit gelegt habe. Dabei begleitet mich meine eigene Therapiebegleithündin „Akela“, die aus dem Tierschutz stammt und mich sowohl beruflich als auch persönlich bereichert.

Eine respektvolle und  artgerechte Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier ist mir ein besonderes Bedürfnis.

Mit der Entwicklung dieses Curriculums ist für mich ein großer Herzenswunsch in Erfüllung gegangen, da es mir ein besonderes Anliegen war, ein speziell auf die Bedürfnisse von Psychotherapeut:innen, Psycholog:innen und Psychiater:innen zugeschnittenes Aus- und Weiterbildungsprogramm zu schaffen, das sich gezielt auf deren Anforderungen konzentriert.“

Fachliche Leitung Hundetraining

Mag. vet. med. Anna Weissenbacher

Veterinärmedizinerin und tierschutzqualifizierte Hundetrainerin

„Ich bin seit Kindesbeinen an in der Hundeschule meiner Eltern mitdabei. Im Dezember 2019 habe ich die Prüfung zur tierschutzqualifizierten Hundetrainerin gemacht und leite seitdem Welpen- und Junghundekurse. Im Frühjahr 2022 durfte ich das erste Mal bei den Hundetrainings für Kommunikationsbegleithunde dabei sein. Die Arbeit mit Hunden und ihren Menschen gefällt mir vor allem deshalb so gut, weil kein Hund-Mensch-Team dem anderen gleicht. Daher bleibt es immer spannend und man lernt mit jedem Team etwas Neues dazu.“

Therapiebegleithund

„Der Therapiebegleithund begleitet seinen Halter/seine Halterin bei Tiergestützten Interventionen im Rahmen von pädagogischen, psychologischen und sozialintegrativen Angeboten für Menschen aller Altersgruppen mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und Förderschwerpunkten, wie auch bei gesundheitsfördernden, präventiven und rehabilitativen Maßnahmen. Die Definition des Therapiebegleithundes gemäß § 39a BBG lautet wie folgt: „Der Therapiehund ist ein mit seinem Halter und seiner Halterin für die therapeutische Arbeit ausgebildeter und geprüfter Hund, der durch gezielten Einsatz positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen mit Behinderung erzielen soll. Der Hund hilft durch seine Anwesenheit und ist Teil des therapeutischen Konzepts.“

(Vgl. Veterinärmedizinische Universität Wien und Messerli Forschungsinstitut. Abgerufen am 25.10.2023, von https://www.vetmeduni.ac.at/therapiebegleithunde/informationen-ueber-therapiebegleithunde)

Unsere Philosophie

Tiere lernen, gleich wie wir Menschen, leichter, wenn ihnen klar ist, worauf sie hinarbeiten und sie für positive Verhaltensweisen belohnt werden. Somit basiert unser Training auf positiver Bestärkung.

Wir legen viel Wert auf artgerechten Umgang mit den Hunden, deshalb arbeiten wir ausschließlich mit tierschutzqualifizierten Hundetrainer*innen zusammen. Denn wir glauben an die Kraft echter Beziehung – und die stärkste Wirkung entfaltet sich nur dort, wo Vertrauen, Respekt und gegenseitige Achtsamkeit gelebt werden. Der Therapiebegleithund und ist für uns kein „Werkzeug“ der Therapie, sondern ein gleichwertiger Partner. Wir verstehen ihn als Co- Therapeut, mit eigenen Rechten, Bedürfnissen und Grenzen. Nur wenn er Freude an seiner Tätigkeit hat, entsteht jene besondere Energie, die Klient: innen erreicht und nachhaltige, positive Veränderungen ermöglicht.

Es ist uns bewusst, dass jedes Mensch- Hunde- Team einzigartig ist, demnach legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, die jeweiligen Teams individuell zu unterstützen und je nach Ausbildungsstand das Training auf die jeweiligen Bedürfnisse des Hundes anzupassen.

Wir wollen nicht nur psychotherapeutische, psychologische und psychiatrische Prozesse vertiefen, sondern auch einen neuen Standard für verantwortungsvolle tiergestützte Arbeit in den psychotherapeutischen, psychologischen und psychiatrischen Berufen  setzen – einen Standard, der die psychische Gesundheit von Menschen fördert, ohne das Wohl des beteiligten Tieres zu kompromittieren.

Tiergestützte Arbeit in der Psychotherapie, Psychologie und Psychiatrie unterscheidet sich von der pädagogischen tiergestützten Arbeit vor allem durch den Fokus auf klinische Fragestellungen, therapeutische Prozesse und den Umgang mit oftmals komplexen psychischen Belastungen. Während die pädagogische Arbeit wertvolle Lern- und Entwicklungsimpulse setzt, erfordert die psychotherapeutische Arbeit zusätzlich fundiertes Fachwissen über psychische Erkrankungen, therapeutische Interventionen und die Fähigkeit, sowohl die Bedürfnisse des Menschen als auch die des Hundes in einem sensiblen, oft hochbelasteten Setting sicher zu vereinen.

Unser Ziel ist es, hochqualifizierte Therapiebegleithunde-Teams auszubilden, die mit fachlicher Exzellenz, Empathie und Verantwortungsbewusstsein in therapeutischen Kontexten arbeiten.

Unsere Hundetrainer*innen

Bianca Pfannhofer

Tierschutzqualifizierte Hundetrainerin, Tierarztassistentin und Tiermasseurin

„Meine Leidenschaft für Hunde entwickelte sich erst später, obwohl ich mir in meiner Kindheit immer einen eigenen Hund wünschte. Schließlich kam meine Field Spaniel Hündin Nelly zu mir, gefolgt von Bella, einer weiteren Field Spaniel Hündin. 

Ich bin stolz darauf, mich als tierschutzqualifizierte Hundetrainerin zu bezeichnen. Zudem habe ich eine Ausbildung zum Tiermasseur sowie in Bewegungslehre für Hunde und Pferde an der ITM in Niederösterreich absolviert.“

Was mich besonders motiviert, ist die Arbeit mit Mensch-Hund-Teams und die Bindung, die sich im Training entwickelt. Es ist bereichernd zu beobachten, wie sich die Teams einspielen und Fortschritte erzielen, egal wie klein diese Schritte auch sein mögen.“

Sandra Schramek

Tierschutzqualifizierte Hundetrainerin

„Mit 3 Jahren habe ich meinem Vater das Versprechen abgerungen, einen Hund zu bekommen. Es hat weitere 12 Jahre gedauert, bis mein erster Hund – ein Yorkshire Terrier – einzog. Er hatte viele Verhaltensprobleme und wurde nur 7 Jahre alt.

Als Hundepflegerin im damaligen Wiener Tierschutzverein, hab ich viele Hunde kommen und gehen gesehen. Etliche davon mit unschöner Vorgeschichte und teilweise schwer traumatisiert. Als Cato – ein Straßenhund aus Indien – im Tierheim abgegeben wurde, war schnell klar, dass er bei mir einziehen würde. Stetig habe ich mich über das Verhalten, die Genetik, die „richtige“ Erziehung informiert und aus diesem Interesse habe ich Ausbildungen, wie den Verhaltensberater (SZTVT), den Tierschutzqualifizierten Hundetrainer (SZTVT) und den Bewegungstrainer (Stefanie Hlavac, Tiermassage & Bewegungslehre), absolviert. Meine Spezialgebiete sind Angsthunde, reaktive Hunde und die Sozialisierung von Deprivations-Hunden.“

Unsere Dozent*innen

Dr. Rainer Wohlfarth

Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie,

Neuropsychologie), akademischer Mitarbeiter der

Pädagogischen Hochschule in Freiburg, Leiter

Ani.Motion

Mareike Domin, MSc.

Psychologische Psychotherapeutin

(Verhaltenstherapie), Kinder- und

Jugendpsychotherapie, Gruppentherapie

Mag.a phil. Mag.a rer. nat. Katharina Sulzbacher

Psychotherapeutin (Existenzanalyse), klinische

Psychologin, Gesundheitspsychologin, Leitung

Therapiezentrum Weidenhof

Mag.a Sara Kodritsch

Gründerin & Geschäftsführung ZEPP

Klinische – und Gesundheitspsychologin

Systemische Psychotherapeutin

Elke Grablechner, MSc.

Verhaltensbiologin, tierschutzqualifizierte

Hundetrainerin, Leitung Assistenz- und

Therapiebegleithundeausbildung (ATC)

Mag. med. vet. Karl Weissenbacher

Leiter der Prüf- und Koordinierungsstelle

Assistenzhunde und Therapiebegleithunde

Hinweis zu den Referent:innen:

 Bitte beachten Sie, dass es aufgrund unvorhergesehener Ereignisse zu Änderungen kommen kann. In solchen Fällen werden selbstverständlich gleichwertige, qualifizierte Dozent:innen die Inhalte übernehmen, sodass die hohe Qualität der Ausbildung gewährleistet bleibt.